Spielzeit nur noch 60 Minuten: IFAB diskutiert tiefgreifende Regeländerungen

Auch wenn die FIFA die größte Organisation im weltweiten Fußball ist, werden die offiziellen Regeln von der IFAB (International Football Association Board) festgelegt. Diese sorgte am Wochenende für Aufsehen, als bekannt wurde, dass man einige neue Regeln in Betracht zieht.

Ein Regelvorschlag betrifft die Änderung der Spielzeit. So könnte zukünftig ein Spiel nur noch zwei Mal 30 Minuten dauern. Dafür soll die Uhr allerdings auch jedes Mal angehalten werden, wenn der Ball nicht mehr auf dem Feld ist. Es besteht sogar die Möglichkeit, die Uhr generell immer bei einer Spielunterbrechung anzuhalten. Dadurch möchte man gewährleisten, dass alle Spiele immer die gleiche Spielzeit haben und so mehr Wettbewerbsgleichheit schaffen. Auch Zeitspiel dürfte dann deutlich schwieriger werden. Das Spiel selbst soll zudem erst abgepfiffen werden, wenn der Ball sich im Aus befindet.

Eine weitere geplante Änderung betriff das Ausführen von Freistößen. So ist es für die IFAB vorstellbar, dass der Ball bei einem Freistoß nicht mehr ruhen muss. Auch sollen Spieler direkt losdribbeln können, sodass sich der Freistoßausführende nicht mehr nur auf eine Ballberührung beschränken muss. Dies würde auch für Eckbälle gelten und soll mehr Varianten zulassen.

Bei Elfmetern soll dafür die Möglichkeit eines Nachschusses wegfallen. Hält der Torhüter oder geht der Ball an den Pfosten, gibt es direkt Abstoß. Im Falle eines Handspiels auf der Linie will man sich den Elfmeter gleich sparen. Wird ein Tor per Hand auf der Torlinie verhindert, soll der Schiedsrichter direkt auf Tor entscheiden.

Während ein Elfmeter bei Handspielen auf der Linie nicht mehr notwendig sein soll, plant man, ihn in einer weiteren Situation einzuführen. In Zukunft will die IFAB bei einem Rückpass keinen indirekten Freistoß im Strafraum mehr. Stattdessen soll es direkt Elfmeter geben. Kritik am Schiedsrichter will man zudem ebenfalls reduzieren. Diese soll durch Punkt- oder Torabzug bestraft werden.

Die IFAB besteht aus vier Mitgliedern der FIFA sowie je einem Vertreter der Fußballverbände von England, Nordirland, Schottland und Wales. Die Vorschläge der Gruppe sollen zunächst diskutiert und dann bei der IFAB-Generalversammlung im März 2018 abgestimmt werden. Das aktuell veröffentlichte Strategiepapier liefert erst einmal nur eine Diskussionsgrundlage. Ob die Änderungen tatsächlich kommen, wird sich zeigen.

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