Real Madrid zieht die Reißleine und entlässt Lopetegui

Real Madrid hat auf die verheerende Niederlage im El Clasico gegen den FC Barcelona (1:5) reagiert und Coach Julen Lopetegui entlassen. Als Interimscoach wird Santiago Solari eingesetzt, der bisher die Geschicke der zweiten Mannschaft lenkte. Wer als neuer Cheftrainer übernehmen soll, ist noch nicht klar.
Real teilte die Entlassung seines bisherigen Cheftrainers am Montagabend um 20.57 Uhr in einer Pressemitteilung der Öffentlichkeit mit. Am Vormittag hatte Lopetegui noch die Trainingseinheit geleitet und sich anschließend vom Team verabschiedet. Am Nachmittag kam es zu einer außerordentlichen Krisensitzung, wo Präsident Florentino Perez zu der Entlassung Lopeteguis bzw. der Beförderung Solaris kam. Der 42 Jahre alte Argentinier ist direkt am Mittwoch im spanischen Pokal gefordert, wenn die Königlichen gegen Drittligist UD Melilla antreten. Nach den Statuten des spanischen Fußballverbandes RFEF hat Real zwei Wochen Zeit, um eine neue, dauerhafte Lösung zu präsentieren.
Ziel sei es nun, „die Dynamik der Mannschaft zu verändern, da alle Saisonziele immer noch erreichbar sind. Es besteht derzeit ein Missverhältnis zwischen der außerordentlichen Qualität der Spieler, das mit acht Mann für den Goldenen Ball nominiert ist. Das ist etwas, das in der langen Clubgeschichte noch nie passiert ist.“

Übernimmt Conte? Spieler sind skeptisch

Immer wieder geistert der Name Antonio Conte durch die Medien, wenn es um den Nachfolger Lopeteguis geht – er solle demnach auch der Favorit auf den Cheftrainerposten sein. Die Spieler scheinen mit der Idee, den exzentrischen Italiener zu verpflichten, nicht wirklich zufrieden zu sein. Auch deswegen soll Conte selbst ins Zweifeln gekommen sein und den Königlichen abgesagt haben.
Wortführer und Kapitän Sergio Ramos äußerte sich schon nach dem verlorenen Clasico skeptisch: „Respekt muss man sich immer verdienen, man kann ihn nicht diktieren. Weder durch einen bestimmten Namen oder irgendeinen anderen Weg. Am Ende ist die Mannschaftsführung wichtiger als das Taktikwissen des Trainers.“

Roberto Martinez als Alternative?

Conte stoß schon zu seinen Chelsea-Zeiten immer wieder auf Unmut aus den eigenen Spielerreihen, weswegen die Verantwortlichen von Real Madrid weiteren Alternativen nachgehen. Namen, die immer wieder auftauchen, sind Clublegende Guti (aktuell Co-Trainer bei Besiktas Istanbul) und Roberto Martinez. Der aktuelle belgische Nationaltrainer ist die favorisierte Lösung von Real-Legende Jorge Valdano.

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